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Bayerischer Mannschaftspokal: Im Viertelfinale war Kriegshaber zu stark

20.07.2025

Viertelfinale, Sonntag 20.07.2025

 SK Kriegshaber2164SC Roter Turm Altstadt20511,5 - 2,5
1Zehnter, Sebastian2290Josch, Sylvio21040,5 - 0,5
2Reis, Thomas2189Krämer,Stefan20551 - 0
3Kudrytsky, Stanislav2069Ritzka, Simon20290,5 - 0,5
4Bintakies, Michael2107Bohnhoff, Peter20140,5 - 0,5

Ein weiterer sommerlicher Ausflug führte uns diesmal nach Augsburg zum Traditionsverein SK Kriegshaber. Dieser empfing uns ausgesprochen freundlich in seinem Spiellokal. Das mir bis dahin unbekannte Zollhaus stellte sich dabei als historisches Baudenkmal heraus, in dessen Räumlichkeiten sich die Geschichte vergangener Jahrhunderte erahnen ließ.

Der erste große Moment (rückblickend vielleicht sogar der wichtigste des ganzen Tages) war der neugierige Blick auf die Mannschaftsaufstellung unserer Gegner. Überraschung: die 4 siegreichen Spieler aus dem Achtelfinale waren allesamt durch Spieler aus der 1. Mannschaft, die in der Oberliga 3 Klassen über uns antrat, ersetzt worden. Damit waren wir nominell an jedem Brett mehr oder weniger unterlegen und als Team der klare Außenseiter, tja. Trotzdem ging jeder frisch ans Werk und es entwickelten sich durchaus interessante Partien.

Stefan schien mit Schwarz nach Überleitung in die Benoni-Verteidigung ordentlich aus der Eröffnung gekommen zu sein. Doch eventuell war die schwarze Idylle trügerisch. Als sein Gegner thematisch mit f4 zum großen Zentrumsdurchbruch mit e5 und/oder f5 ausholte, hatte Schwarz plötzlich nichts entgegenzusetzen. Für den Benonispieler ist damit die Partie in der Regel zu Ende - und auch diese Partie war keine Ausnahme.

Peters Gegner zettelte nach ruhiger Eröffnung mit einem überraschenden Springerausfall an den Brettrand dynamische Verwicklungen an. Im darauf folgenden, lebhaften Schlagabtausch - erst mit, dann ohne Damen - konnte keiner der Kontrahenten das Ruder entscheidend zu seinen Gunsten herumreißen. Folglich wurde das Remis vereinbart.

Sylvio interpretierte die weiße Seite in einer ruhigen italienischen Eröffnung. In den folgenden, positionell feinsinnigen und bedenkzeitraubenden Manövern schaffte es keiner, greifbaren Vorteil zu erlangen. Das taktisch geschickte Augsburger Remis-Angebot ließ sich mangels jeglicher weißen Gewinnchancen zu schwer ablehnen. Auch wenn dadurch die Niederlage unseres Teams besiegelt war.

Trotzdem großen Einsatz zeigte Simon. Die Eröffnungsbehandlung des Gegners bescherte ihm mit Schwarz eine recht solide Struktur, deren Vorzüge mit fortschreitendem Figurenabtausch immer mehr zum Tragen kamen. Spätestens im Turmendspiel wirkte die schwarze Stellung aussichtsreich. Allerdings bewahrte sich Weiß stets Gegenspiel, was die Dinge kompliziert ließ. Simon scheute sich, aufs Ganze zu gehen und forcierte stattdessen eine Abwicklung in ein Remis-Bauernenspiel.

Alles in allem ließ uns dieses Match mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits hatten wir uns achtbar geschlagen und ordentliches Schach geboten. Andererseits sind wir still und leise aus dem Pokal-Wettbewerb ausgeschieden. Aber es gibt wohl keinen Zweifel, dass der Rote Turm im nächsten Jahr einen neuen Anlauf starten wird. [Sylvio Josch]

 

Achtelfinale, Sonntag 29.06.2025

 SV Ilmmünster2127SC Roter Turm Altstadt20601,5 - 2,5
1FM Niedermeier, Thomas2266Josch, Sylvio21040 - 1
2Knoblauch, Leonhard2141Brozio, Jason20960,5 - 0,5
3Huber, Edwin2122Ritzka, Simon20291 - 0
4Seisenberger, Georg1980Bohnhoff, Peter20140 - 1

Am Sonntag, 29.06., fand das Achtelfinale des Bayerischen Mannschaftspokals statt. Der RTA, der sich dieses Jahr zum wiederholten Male qualifiziert hat, musste gegen die starke Truppe des SV Ilmmünster ran.

Sylvio (w) konnte seinen FM-Gegner, der m.W. auch amtierender oberbayerischer Meister ist, relativ mühelos überwältigen. Auf das Brett kam eine seltene Sideline der Drachenvariante, in der Schwarz einen Bauern für Angriffschancen opfert. Um letztere aufrechtzuerhalten, musste Sylvios Gegner im Mittelspiel zusätzlich eine Qualität geben. Es hätte wohl eine kritische Fortsetzung gegeben, die er aber nicht spielte. So konnte Sylvio den Materialvorteil verwerten und der Mannschaft einen wichtigen Punkt am ersten Brett bescheren. Bei Punktgleichstand entscheidet nämlich das vorderste Gewinnbrett, oder im Fall von vier Remisen das Losverfahren.

Ich (s) bekam eine Nebenvariante des Tarrasch-Franzosen (3.Sd2) aufs Brett, in der Weiß früh einen isolierten Damenbauern bekommt. Im frühen Mittelspiel konnte ich die gegnerische Struktur weiter schwächen und Druck aufbauen. Tatsächlich ließ mein Gegner einen ziemlich simplen Qualitätsgewinn zu, den ich aber nicht spielte, weil ich einen Zwischenzug falsch berechnet hatte. Nach ein paar weiteren Ungenauigkeiten verflachte die Stellung, und man einigte sich auf Unentschieden.

Simon (s) spielte sein übliches Slawisches Damengambit. Sein Gegner wählte die Abtauschvariante, in der sich Schwarz meiner Meinung nach oft etwas quält, weil Weiß leicht auf Vorteil spielen kann. In dieser Partie lief die Eröffnung aber ganz gut, jedenfalls konnte Simon mit mehreren Tempogewinnen Raum am Damenflügel gewinnen. Vom Mittelspiel bekam ich nicht viel mit, außer dass Weiß mit frühem g2-g4 auf Angriff spielte. Simon konnte leider nicht dagegenhalten und verlor Material und die Partie.

Peter (w) landete nach unorthodoxer Eröffnung in einem Mittelspiel mit entgegengesetzten Rochaden, in dem er durch den Vorstoß der Königsflügelbauern die gegnerische Rochadestellung angreifen konnte. Allerdings schien der Angriff eher nach hinten loszugehen, weil Peter selber auf seinen König achtgeben musste. Das komplizierte Mittelspiel wurde dann in ein Endspiel abgewickelt, in dem beide Seiten zuerst Turm und Läufer hatten. Nach dem Läufertausch entstand ein reines Turmendspiel, in dem Weiß einen Mehrbauern hatte, Schwarz aber den aktiven Turm. Peter fand eine starke Abwicklung, mit der er unter Hergabe des Mehrbauern seinen Turm aktivieren und ein Unentschieden sichern konnte, was für den Mannschaftssieg gereicht hätte. Sein Gegner spielte jedoch ungenau und Peter konnte den Mehrbauern behalten und die Partie sogar gewinnen.

(Bericht Jason Brozio)

 

 
 
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